„The Queen’s 600“ 2015 – Bericht Teil 1
Da soll nochmal jemand sagen, in Berlin wird nichts zum geplanten Termin fertig.
Fast 12 Stunden vor der Öffnung der Räumlichkeiten der Slotfreunde Berlin war die Bahnelektrik unserer neuen Carrera-Bahn inklusive Bepfe-Zeitmessung einsatzbereit!
Dass während der ersten Proberunden am Vormittag dann ein Netzteil ausstieg und „Se Fritz“, die sechsspurige Carrera-Bahn, wieder stilllegte, stand so allerdings nicht auf dem Plan.
Da die Berliner nicht nur Freunde des gepflegten Miniaturrennsports sind sondern gleichsam der Redundanz, hatten wir natürlich vorgesorgt. Vorsichtshalber haben wir stets einen voll konfigurierten Zeitnahme-Rechner sowie Reserve-Netzteile in petto. So konnte das schwarze Biest nach einer schnellen Intensiv-Operation durch unseren begnadeten Chef-Techniker wieder wachgeküsst werden und zum Testen freigegeben werden.
Der Vorteil für alle Beteiligten:
Kein Trainingsvorteil für die Eingeborenen.
Für alle Teilnehmer am „The Queen’s 600“ war es gleichermaßen das erste Mal auf der anspruchsvollen Carrera-Bahn.
Inzwischen trudelten bereits die ersten Fernreisenden aus den südlichen Gefilden der Republik ein. Große Wiedersehensfreude auf allen Seiten, schließlich hatte man sich seit dem „Southern 500“ bzw. dem „Martinsville 500“ nicht mehr gesehen.
Da soll noch jemand sagen, dass unser Hobby, trotz einiger Sprachbarrieren, keinen völkerverbindenden Charakter hat!
Franz, Uwe, Gerry und Waschtl machten sich alsbald wieder auf den Weg, um in ihren Hotels einzuchecken, kehrten jedoch schnell wieder zurück, um ihre Fahrzeuge für die beiden Rennen vorzubereiten.
Inzwischen fanden immer mehr Slotracing-Begeisterte den Weg in die Königin-Luise-Straße in Berlin-Dahlem und der große Schrauberbereich füllte sich langsam.
Gegen Nachmittag traf das hessische Vater-Sohn-Gespann „The Immel Intimidators“ ein und erinnerte die älteren erfahrenen Herrschaften daran, dass die Leistungskurve von Neal in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufwärtstrend zeigt.
Das Training auf beiden Rennbahnen ging geschäftig vonstatten und es zeigte sich, dass die just in time fertiggestellte Carrera-Bahn nicht nur ihre herausfordernden Tücken hat sondern auch noch einiges an Grip vertragen konnte. Insbesondere die „Pedal to the Metal“-Fraktion sollte hier noch ihren Lehrmeister finden…
Die „Queen Lui“ war bestens präpariert, was sich daran zeigte, dass die Einschätzungen zwischen „Zu viel Grip“ und „Zu wenig Grip“ sich ungefähr die Waage hielten. Nach mehreren hundert Trainingsrunden schien die Oberfläche jedoch für alle einen gleichermaßen beherrschbaren Zustand zu haben.
Während der örtliche Finanzvorstand seiner heimlichen, nächtlichen Leidenschaft öffentlichen Raum gab und die Anwesenden mit einer Auswahl zwischen dem beliebten Bio-Chili con Carne und einem großartigen, hausgemachten Erbseneintopf beglückte, begann um 18:00 Uhr die Abnahme der Fahrzeuge für das das erste Rennen in der Kategorie NASCAR Truck.
Nach der offiziellen Begrüßung durch den großen Vorsitzenden ging es zur Wahl des „Best of Show“ unter den quietschbunten Nutzfahrzeugen.
Und quietschbunt war dann auch der Favorit der Teilnehmer, denn mit seinem rosafarbenen Schnelltransporter konnte Joachim die meisten Stimm-Stäbchen vor, auf und unter seinem Renner für sich verbuchen.
Inzwischen traf auch die beste Rennleiterin der Welt ein, die sich extra für das „The Queen’s 600“ freigenommen hatte. Der Chef erklärte kurz, knackig und präzise die wichtigsten Regeln und wies noch einmal auf die Fakten in puncto Vorbereitung, Wartung und Reparaturen während des Rennens hin, damit es hier nicht zu Missverständnissen kam.
Rechtzeitig vor dem Rennstart betraten weitere wichtige Menschen die heiligen Hallen.
Der Chef und die Chefin vom Chef vom Autohaus Kramm sowie die erste Riege der Star-Verkäufer reisten persönlich mit einer nagelneuen Cadillac-Flotte an, um der Premiere des spektakulären NASCAR-Events beizuwohnen.
Eigens für das „The Queen’s 600“ lieferte General Motors die neue „Pocket Rocket“ auf den Hof der Slotfreunde nach Berlin, den Opel Adam S. Im Vergleich zu den NASCAR-Chevys eine überdachte Zündkerze mit gerade einmal 1.200 kg Leergewicht und knackigen 150 PS bei 220 Nm Drehmoment.
Kurz nach 19:00 Uhr fiel die grüne Flagge
Und die Pickup Trucks rasten wie von Sinnen über die Holzbahn. Die Münchner hatten zwar bis jetzt so getan, als könnten sie kein Wässerchen trüben, zeigten den anderen nun jedoch, wo der Frosch die Locken hat.
Lange sah es während der zehnminütigen Stints so aus, als wäre alles nördlich des Weißwurst-Äquators Slotracing-technisches Neandertal. Wäre da nicht Mr. Consistency, der auch bei heimischen Rennen seine Kombatanten regelmäßig durch seine A…ruhe zur Raserei bringt.
Joachim zog mit seinem Lieferwagen im Heizdeckchen-Design unspektakulär Runde um Runde und es gab nichts, was ihn aus der Ruhe bringen konnte. Gar nichts.
Franz war in diverse Crashs verwickelt, was zur Folge hatte, dass seine Karosserie plötzlich nur noch am seidenen Faden der hinteren Aufhängung hielt. Bei der Auswahl zwischen Problem-Bär und Schad-Bär entschied er sich zur Überraschung aller für den Nutz-Bären, fuhr unbeirrt weiter. Frisur und Karosserie hielten und so konnte Franz trotz der widrigen Umstände den 10. Platz erringen.
Hochachtung für die in jeder Hinsicht sportliche Leistung!
Waschtl ließ aus Respekt seinem Vater den Vortritt und Gerry lieferte sich mit Frank während des gesamten Rennens ein Duell nach dem nächsten. Spannender kann ein Rennen kaum sein.
Nur einen beeindruckte das ganze überhaupt nicht. Mit stoischer Ruhe kam von Zeit zu Zeit ein flapsiger Spruch unter dem weißen Zwirbelbart hervor, das war’s dann aber auch schon.
Um seiner Frau nicht zu viel Platz für die heimische Dekoration zu überlassen, hatte Joachim anscheinend beschlossen, an diesem Wochenende einiges an Deko-Material in Form von Pokalen mit nach Hause zu bringen. Was ihm auch gelang.
Denn neben dem „Best of Show“ holte sich die siamesische Hälfte des „Pink Plait Racing Team“ auch gleich noch den Sieg in der Kategorie NASCAR Truck.
Herzlichen Glückwunsch!
Nach dem Truck-Rennen wurde wieder auf beiden Bahnen für den Lauf der NASCAR124-Klasse am Sonnabend trainiert und so mancher Slotracer haderte mit der Entscheidung über die passende Getriebeübersetzung. Lieber kurz für die kurvenreiche Carrera-Bahn oder doch einen Tick länger für die schnelle Holzbahn? Und welche Reifen sind der beste Kompromiss zwischen Holz und Plastik? Das Ergebnis dieser Überlegungen sollte sich am nächsten Tag zeigen…
Dazu mehr im zweiten Teil des Berichts.
Moin Slotter,
es war eine Megaveranstaltung.
Danke an das Team der Slotfreunde Berlin für dieses Event. Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst.
Danke auch an den Sponsor, Autohaus Kramm, für die ausgestellten Autos. Ich sage nur , Corvette.
Super fand ich auch, unser jüngster Teilnehmer Nils durfte die Power der Corvette auf dem Beifahrersitz genießen.
Wir sehen uns beim Queens 600 im Jahr 2016
Immer eine Hand am Regler
MfG
Joachim ( Slotgrandpa )